Wie wenig sich die Propagandisten der «Ehe für alle» um die Realität kümmern, und wie selbstsicher sie ihr Programm der Natur entgegenstellen, zeigt sich an dem Banner, unter dem sie ihre Anhängerschaft sammeln.
Der Regenbogen ist ein zartes Naturschauspiel. Wunderbar erstrahlen seine vielen Farben für einen kurzen Augenblick. Rasch sind sie wieder verweht. So soll der Regenbogen nach dem biblischen Bericht das Zeichen des Schöpfers sein: Gott will die Welt verschonen vor einer erneuten Sintflut, die alles Lebendige ertränkt. Das will er tun, nicht weil die Menschen so gut und diese Liebe wert sind. Sondern weil es nicht möglich ist, sie durch Angst und Schrecken zum Guten zu verändern. In seiner fragilen Farbigkeit, so rasch, wie er sich auch wieder auflöst, soll der Regenbogen deshalb die Menschen beruhigen: Der Schöpfer will ihnen nicht drohen mit Naturkatastrophen. Er will seine Schöpfung schonen und den Hochmut und das Unrecht der Menschen ertragen. Denn er hat einen anderen Weg gesucht und gefunden, wie er die Menschen in ihrem Innersten berühren und heil machen kann.
Die «Ehe für alle» macht nun aus dem zarten, rasch verwehten Regenbogen eine Fahne, die mit prallen, scharf voneinander abgegrenzten Farben über Tage und Monate hin leuchtet. So verspricht sie, dass sie aus der vielfarbigen Gnade Gottes einen festen, gesetzlich abgesicherten Zustand machen kann. Nicht nur sanft, verletzlich, unstabil, sondern plakativ, mit einer schlagenden Wirkung möchte die «Ehe für alle», dass alle sich eingliedern in die Reihe derer, die erkannt haben, was gut und was böse ist, und die darum selbstsicher mitmarschieren hinter einem menschengemachten Banner