«Diskriminieren» heisst wörtlich übersetzt «unterscheiden». Die Wissenschaft hat gewaltige Fortschritte erzielt, und unser Zusammenleben ist humaner geworden, weil wir gelernt haben, immer deutlicher immer mehr Unterschiede zu machen. Wir verlangen nicht von allen dasselbe. Sondern wir berücksichtigen die unterschiedlichen Gaben und Grenzen der vielen verschiedenen Menschen. In der Wissenschaft unterscheiden wir immer kleinere Spezialgebiete. So gewinnen wir viel neues, fundiertes Wissen. Das macht es uns möglich, Krankheiten zu besiegen, ertragreichere Pflanzensorten zu züchten, leistungsstärkere Maschinen zu bauen, Umweltkatastrophen vorzubeugen und viel anderes mehr. Der moderne Fortschritt beruht in hohem Mass auf dem «Diskriminieren», dem Unterscheiden zwischen verschiedenen Lebensaufgaben.
Demgegenüber ist die «Ehe für alle» ein gewaltsamer Rückschritt. Sie pauschalisiert. Sie behandelt Unterschiedliches gleich. Die Verbindung von Mann und Frau, der jeder Mensch sein Leben verdankt, wird juristisch gleich behandelt wie die Verbindung zweier Männer oder zweier Frauen. Der grundlegende Unterschied wird zum Schaden von allen verwischt, nämlich: Ein Mann und eine Frau können das Menschenleben leibhaftig weitergeben. Zwei Männer oder zwei Frauen zusammen können das nicht. Sie können aber, wenn sie diesen Unterschied bejahren, auf viele andere Arten fruchtbar sein.